Medienmitteilung des Gemeinderates

5. April 2011
Ablehnende Haltung zur Umfahrung Fällanden-Schwerzenbach
Die Würfel sind gefallen! Wie in der Medienmitteilung vom 10. Februar 2011 angekündigt, hat der Gemeinderat inzwischen vom Bericht des beauftragten Ingenieurunternehmens Kenntnis genommen. Gestützt auf den fundierten Grundlagen und unter sorgfältiger Abwägung möglicher Auswirkungen und Folgen ist der Gemeinderat zum Entscheid gelangt, die vom Kanton Zürich geplante Umfahrungsstrasse Fällanden-Schwerzenbach abzulehnen.

Aufgrund der in Auftrag gegebenen Planungsstudie zur Umfahrung Fällanden-Schwerzenbach konnten erstmals die Kosten für die Abklassierung der Strassen grob beziffert werden. Gleichzeitig wurde eine Standortevaluation durchgeführt, welche darlegt, wohin die von der Umfahrung betroffenen Sportplätze hätten verlegt werden können. Gesamthaft belaufen sich diese geschätzten Kosten auf ca. 9 Millionen Franken, wobei allfällige flankierende Massnahmen noch nicht berücksichtigt sind. Der Kanton Zürich stellte zwar in Aussicht, sich an den Kosten zu beteiligen, aber bisher ohne Zusicherung einer konkreten Summe bzw. eines Kostenteilers.

In Zusammenhang mit der Umfahrung Fällanden-Schwerzenbach verwies der Gemeinderat in früheren Medienmitteilungen mehrmals auf folgende Kriterien, die dem Gremium äusserst wichtig waren bzw. sind:
– Strassenführung nur entlang der bestehenden Hochspannungs-Freileitung bzw. eine siedlungsferne Variante
– Anschluss an das bestehende Strassennetz nördlich der Glatt (Gemeinde Schwerzenbach)
– eine Linienführung, welche die Sportplätze der Gemeinde tangiert oder gar durchschneidet, ist ausgeschlossen
– keine Etappierung von Gesamtlösungen

Nach Abwägung aller für Fällanden relevanter Aspekte, insbesondere auch des Verlusts von Naherholungsgebieten, Wald und Kulturland, der finanziellen Folgekosten sowie der Tatsache, dass die geplante Variante wohl Siedlungsgebiete vom Verkehr entlastet, aber neue Wohnzonen mit Lärm eindeckt, und die Verkehrsachse über den Dorfkreisel (Maur- und Dübendorfstrasse) weiterhin stark belastet bleibt, lehnt der Gemeinderat die Umfahrung Fällanden-Schwerzenbach ab.

Aus Sicht des Gemeinderates überwiegen die Nachteile einer Umfahrungsstrasse klar. Die dannzumal formulierten Projektziele der Zweckmässigkeitsbeurteilung Umfahrung Fällanden-Schwerzenbach werden nicht oder nur teilweise erreicht:
– Entlastung der Ortskerne Fällanden und Schwerzenbach
– Regionale Entlastung im Raum Dübendorf/Fällanden/Schwerzenbach
– Verbesserung der Verbindung Forchstrasse – A53
– Bessere Trassierung der Gefällstrecke Benglen – Fällanden
– Beschleunigung der Buslinien Fällanden – Stettbach (Linien 743 und 744)

Die Volkswirtschaftsdirektion des Kantons Zürich ist in der Folge ersucht worden, die Planungsarbeiten der Umfahrungsstrasse Fällanden-Schwerzenbach aufgrund der ablehnenden gemeinderätlichen Haltung einzustellen.

Die entsprechenden Einwendungen zum kantonalen Richtplan (Teilstück Fällanden) wird der Gemeinderat an seiner Sitzung vom 12. April 2011 verabschieden.

Rechnung schliesst mit schwarzen Zahlen – 2,2 Millionen Franken plus
Budgetiert war ein Ertragsüberschuss von Fr. 76'828.–. Die Jahresrechnung 2010 schliesst erfreulicherweise mit einem positiven Ergebnis von Fr. 2'206'521.79.

Ausschlaggebend für das sehr gute Ergebnis sind eine stetig gute Budgetdisziplin sowie einige Positionen, die im Aufwandbereich deutlich geringer ausgefallen sind als angenommen. Darunter fallen Ausgaben für die gesetzliche wirtschaftliche Sozialhilfe, welche um Fr. 1'053'029.– tiefer sind als im Voranschlag 2010 gemäss Empfehlungen des Kantons Zürich budgetiert. Ebenso sind aufgrund geringerer Investitionsvorhaben die Abschreibungen um Fr. 613'934.61 tiefer ausgefallen. Die höheren Kosten im Personalaufwand sind v. a. infolge des neuen Betreibungskreises Fällanden Maur Schwerzenbach sowie aufgrund von Personalrochaden bzw. Pensumsänderungen entstanden.

Auf der Ertragsseite konnten Mehreinnahmen von Fr. 274'983.42 erzielt werden. Im Jahr 2010 flossen Fr. 15'614'955.– Steuereinnahmen zur Gemeinde. Darin enthalten sind die für Fällanden einmalig hohen Einnahmen aus Grundstückgewinnsteuern von Fr. 4'259'372.– (Vorjahr Fr. 1'639'615.–) im Zusammenhang mit der Überbauung Unterdorf. Weiter schlagen Mehreinnahmen bei den Entgelten (+ Fr. 603'047.27) gegenüber dem Voranschlag positiv zu Buche. Ausserdem konnten mehr Rückerstattungen von Gemeindewesen (+ Fr. 204'774.13) verbucht werden.

Die Bilanz weist Aktiven und Passiven von je Fr. 67'546'993.08 auf. Das Eigenkapital erhöht sich per 31. Dezember 2010 von Fr. 34'548'573.93 auf Fr. 36'755'095.72. Unter Berücksichtigung aller Faktoren konnte 2010 ein Cashflow von über 5,452 Millionen Franken (2009: 4,925 Millionen Franken) erwirtschaftet werden.

Die Investitionsrechnung schliesst mit deutlich weniger Ausgaben, da im Jahr 2010 tiefere Investitionen als dannzumal veranschlagt getätigt wurden. Gleichzeitig hat sich auf die Investi-tionsrechnung 2010 positiv ausgewirkt, dass infolge des Austritts aus dem Zweckverband Krankenheim Rotacher eine Rückvergütung von Fr. 563'454.65 verbucht werden konnte.

Gemeindeversammlungen im Juni mit wenig Geschäften
An den Gemeindeversammlungen der Politischen Gemeinde und der Schulgemeinde vom Mittwoch, 15. Juni 2011, 20.00 Uhr, im Kultur- und Begegnungszentrum Zwicky-Fabrik wird den Stimmberechtigten lediglich die Genehmigung der Jahresrechnung 2010 der beiden Güter unterbreitet. Vorbehalten bleiben die Beantwortung allfälliger Anfragen nach § 51 des Gemeindegesetzes.

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