Fusion erfüllt Erwartungen nicht

24. Februar 2005
Im Zuge der Revision der Gemeindeordnungen von Politischer Gemeinde und Schulgemeinde haben Gespräche über die Bildung einer Einheitsgemeinde stattgefunden. Gemeinderat und Schulpflege sind sich einig, dass mit der Zusammenlegung der beiden Gemeinden weder eine wesentliche Effizienzsteigerung verbunden ist, noch die Kosten spürbar gesenkt werden können.

In verschiedenen Gemeinden des Kantons erhielten Stimmberechtigte in letzter Zeit Weisungsbroschüren, in denen die Behörden erläutern, weshalb für die Fusion der Politischen Gemeinde und der Schulgemein¬de ein Ja in die Urne gelegt werden sollte. Da ist von "Vermeiden von Doppelspurigkeiten" die Rede oder der "Konzentration der Schulpflege auf das Kerngeschäft", und es wird auf die Notwendigkeit "einer zeitgemässen Organisationsform" hingewiesen. Warum, werden sich manche Leserinnen und Leser fragen, ist die Einheitsgemeinde nicht schon längst die Regel? Die Vorteile scheinen ja auf der Hand zu liegen.

Es gibt jedoch auch kritische Stimmen. Eine Ende 2004 im Kommunalmagazin (12/2004) veröffentlichte Umfrage zeigt auf, dass die mit der Fusion verknüpften Erwartungen vielerorts enttäuscht wurden. Obwohl wenig Gemeinden antworteten, ist vor allem deutlich geworden: Die Fusion von Politischer Gemeinde und Schulgemeinde führt weder zu mehr Effizienz, noch verringern sich dadurch die Kosten.

Gemeinderat und Schulpflege bewerten die Vor- und Nachteile einer Einheitsgemeinde naturgemäss verschieden. Beide Behörden stimmen aber darin überein, dass die Vorteile einer Fusion gering sind. Die heutige Zusammenarbeit zwischen Gemeinde und Schule ist gut; sie soll in einigen Bereichen (z.B. Gemeindeentwicklung und Öffentlichkeitsarbeit) ausgebaut werden. Im Gegensatz zu anderen Gemeinden sind in Fällanden Schule und Gemeinde bereits eng verbunden. So führt die Gemeinde die Rechnung der Schule, die Finanzplanung erfolgt in gegenseitiger Absprache, auf Verwaltungsebene findet ein regelmässiger Austausch statt, und nicht zuletzt befinden sich Gemeinde- und Schulverwaltung im selben Gebäude. Die für die Bevölkerung deutlichste Veränderung würde wohl darin bestehen, dass nur noch eine Gemeindeversammlung durchgeführt würde. Weil sich aber in den zentralen Punkten Qualität und Kosten keine bedeutsamen Verbesserungen erzielen lassen, werden Gemeinderat und Schulpflege die Bildung einer Einheitsgemeinde vorläufig nicht weiter verfolgen.

Gemeinderat und Schulpflege Fällanden
25. Februar 2005

Kontaktperson:
Andreas Strahm, Gemeindeschreiber
Telefon 043 355 35 57
andreas.strahm@faellanden.ch